Loch in Boeing 737 Max 9: Wichtige Bolzen fehlten

Einen Monat, nachdem auf einem Flug von Alaska Airlines ein Rumpfteil davonflog, liegt nun ein Zwischenbericht der US-Verkehrssicherheitsbehörde vor.

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Schadensbild der Boeing 737 Max 9

Schadensbild der Boeing 737 Max 9 mit Markierungen der NTSB.

(Bild: NTSB)

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Zum Vorfall einer Boeing 737 Max 9, die vor einem Monat während des Flugs ein Rumpfteil verlor, liegt nun ein Zwischenbericht der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB vor. Demnach fehlten an dem Rumpfteil, das eine Tür ersetzt hatte (Door Plug), vier für deren Befestigung wichtige Bolzen.

Die Bolzen sollen verhindern, dass das Teil sich vertikal verschieben kann. Da sie fehlten, habe es sich während des Flugs bewegen und lösen können. Für diese Vermutung spricht laut dem Bericht das Schadensbild an und in dem Flugzeug, das die Ermittler festgestellt haben.

Die Bolzen dürfen für Wartungsarbeiten entfernt werden, heißt es weiter in dem Bericht. Normalerweise werden solche Arbeiten dokumentiert, die NTSB-Ermittler konnten den dazugehörigen Bericht aber noch nicht finden. Der überwiegend aus Aluminium bestehende Door Plug wurde von Spirit AeroSystems Malaysia hergestellt, Ende August 2023 traf er im Boeing-Werk in Renton im US-Bundesstaat Washington ein.

Die Boeing 737 Max 9 war am 5. Januar 2024 für Alaska Airlines auf dem Weg von Portland nach Ontario. 7 der 171 Passagiere und ein Flugbegleiter wurden leicht verletzt, nachdem das Rumpfteil davongeflogen war, das Flugzeug kehrte zum Startflughafen zurück und landete sicher.

Eine Woche nach dem Vorfall hatte die US-amerikanische Luftfahrtbehörde FAA zahlreiche Produktionsprobleme bei Boeing angemahnt. Anfang dieser Woche wurde bekannt, dass zwei Löcher im Rumpf einiger Flugzeuge des Typs 737 Max möglicherweise nicht wie vorgeschrieben gebohrt wurden. Den Fehler hatte ein Zulieferer festgestellt.

Eine Woche zuvor hatte Boeing-CEO Dave Calhoun gegenüber der Belegschaft bekundet, sein Unternehmen habe in den vergangenen Jahren seine Qualitätssicherungsprozesse verstärkt. Der Vorfall mit dem Flug 1282 der Alaska Airlines habe aber gezeigt, "dass wir noch mehr zu tun haben".

(anw)