Donnerstag: Strafmaß für FTX-Betrüger, Google wohl mit 3 statt 2 Pixel-Handys

SBF erfährt Haftstrafe + Gerüchte um Pixel-Größen + Hilfe aus Holland für Moskau + DSA wichtiger als Amazon + Transparenz bei Glasfaser-Überbau + #heiseshow

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Kursdiagramme und -zahlen hinter Handy mit FTX-Logo; Donnerstag: SBF-Haftstrafe, Pixel-Größen, Moskau-Überwachung, Amazon-Offenlegung, Glasfaser-Überbau & #heiseshow

(Bild: Shutterstock.com; Sergei Elagin)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Bis zu 110 Jahre Haft für FTX-Betrüger Sam Bankman-Fried sagt das Gesetz. 100 Jahre empfiehlt die Behörde, sechs Jahre die Verteidigung. Im Rahmen der Verhandlungen hat sich SBF gegenüber dem Gericht nicht unbedingt vorteilhaft verhalten, sodass heute kein mildes Urteil erwartet wird. Derweil gibt es Gerüchte, dass Google dieses Jahr neben Pixel 9 und Pixel 9 Pro auch ein Pixel 9 Pro XL bringt, die beiden größeren Modelle mit demselben Kameramodul. Auch das äußere Design ändert sich angeblich und wird Apples iPhone immer ähnlicher. In Deutschland sammelt die Bundesnetzagentur Beschwerden über Glasfaser-Überbau der Telekom. Die Netzbetreiber wollen Ergebnisse sehen und schicken der Regierung drei blaue Briefe. Der Druck der Telekom-Konkurrenz auf den Marktführer wächst – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Am heutigen Donnerstag soll der in allen sieben Anklagepunkten verurteilte FTX-Betrüger Sam Bankman-Fried (SBF) sein Strafmaß erfahren. Der gesetzliche Strafrahmen reicht bis zu 110 Jahren Haft. So viel wird es nicht werden, doch ist durchaus möglich, dass SBF den Rest seines Lebens hinter Gittern bleiben wird – sofern seine Berufung gegen den Schuldspruch der Geschworenen keinen Erfolg hat. SBF ist Mitgründer der im November 2022 pleite gegangenen Kryptospekulationsfirma Alameda Research sowie des ebenfalls insolventen Firmengeflechts der Kryptobörse FTX. Er hat Kundeneinlagen veruntreut und diese für eigene Ausgaben missbraucht: 110 Jahre Haft werden’s nicht für FTX-Betrüger SBF, doch vielleicht lebenslang.

Im Herbst 2024 wird die nächste Smartphone-Generation von Google erwartet, aber diese soll einige signifikante Änderungen zu den momentan erhältlichen Pixel 8 und Pixel 8 Pro mitbringen. Nicht nur das äußere Design der Geräte wird sich laut aktuellen Gerüchten ändern, sondern auch die Serie selbst. Statt wie bislang nur zwei High-End-Modelle zu bringen, die sich vor allem in der Größe unterscheiden, soll Google die nächste Generation der Pixel 9 in sogar drei verschiedenen Bildschirmabmessungen vorstellen. Gleichzeitig soll die nächste Pixel-Generation entgegen aktuellen Markttrends nicht größer, sondern sogar kompakter werden: Googles nächste Pixel-Smartphones im Herbst angeblich in drei Display-Größen.

Die deutschen Netzbetreiberverbände erhöhen den Druck auf die Bundesregierung und fordern Aufklärung über den Überbau von Glasfasernetzen durch die Telekom. In Briefen an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Digitalminister Volker Wissing (FDP) fordern die Präsidenten der Verbände Anga, Breko und VATM eine "schnelle, transparente Klärung und entsprechend konsequentes Handeln" ein. Hintergrund ist der Streit über den Doppelausbau von Glasfasernetzen in ländlichen Regionen. Die Verbände werfen der Telekom vor, gezielt dort auszubauen, wo Wettbewerber bereits selbst bauen oder es planen. Die Telekom weist solche Vorwürfe zurück: Netzbetreiber fordern Transparenz bei Glasfaser-Überbau durch Telekom.

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Russland baut auf Crowd- und Clickworker, um Software für automatisierte Gesichtserkennung zu trainieren und Videoüberwachung vor allem in Moskau schlagkräftiger zu machen. Unterstützt wird der militärisch-industrielle Komplex dabei von der niederländischen Firma Toloka, wie eine journalistische Recherchegruppe eruiert hat. Demnach sind über Toloka Systeme der in der EU seit Juli 2023 sanktionierten russischen Ausrüster NTechLab und Tevian trainiert worden, was einen Rechtsverstoß darstellen könnte. Allerdings ist Toloka eine Tochter des russischen Suchmaschinen-Konzerns Yandex, der auf keiner Sanktionsliste steht, und auch einen Ableger in der Schweiz hat: Moskaus Massenüberwachung hat Hilfe aus Holland.

Juristische Schlappe für Amazon vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH): Der Digital Services Act (DSA) wird für das Unternehmen nicht ausgesetzt. Der EuGH-Vizepräsident begründet das vor allem damit, dass der begehrte vorläufige Rechtsschutz die Wirkung des Plattformgesetzes "möglicherweise um mehrere Jahre" verzögern würde. Dies dürfte auch die Bemühungen der EU-Gesetzgeber, Online-Portale sicherer zu machen, gefährden. Würde der DSA, wie von Amazon gewünscht, vorläufig nicht angewandt, könnte demnach ein Online-Umfeld bestehen bleiben oder sich weiter entwickeln, "das eine Bedrohung für die Grundrechte darstellt": EuGH setzt DSA durch, Amazon muss Werbearchiv öffentlich machen.

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow sprechen wir über Chinas Schritt, Intel, AMD und Microsoft aus Regierungscomputern zu entfernen. Damit sollen inländische Hard- und Softwarehersteller gestärkt werden. Wäre ein solcher Schritt auch bei uns denkbar? Zudem geht es darum, dass mehr als 30 Staaten einen beschleunigten Ausbau von Atomkraft wollen. Nur so könnten die CO₂-Emissionen verringert werden. Ist das ein Rückschritt oder ist die Atomkraft wirklich alternativlos? Weiterhin erörtern wir die Ausstattung von Schaffnern der DB Regio mit Bodycams. Welche Erkenntnisse wurden aus einem ersten Pilotprojekt gezogen? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: China ohne Intel und Co., Atomkraft-Ausbau, Schaffner mit Bodycams.

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(fds)